Diagnostik / Abklärung des Haarausfalls
Klinische Untersuchung und Analyse des Ausmaßes des Haarverlustes
Die klinische Untersuchung steht im Mittelpunkt der Diagnostik. Hierbei kann festgestellt werden, welche Form des Haarausfalls vorliegt. Dabei wird die Dichte der Haare und die Qualität der Haare beurteilt. Somit kann der Haarverlust definiert und eine mögliche Therapie festgelegt werden.
Die Grenzen vom nicht-haarvermindernden Ausfall bis hin zum stark haarvermindernden Ausfall sind nicht starr gesetzt. Es hängt davon ab, wie leicht und in welchen Bereichen wie viele Haare ausfallen. Beim Haarausfall unterscheidet man grundsätzlich zwei Erscheinungsformen:
- Effluvium ist ein über die Norm gesteigerter Haarausfall, der nicht notwendigerweise zu Kahlstellen führt.
- Alopezie ist ganz allgemein eine sichtbare Lichtung des Kopfhaars, d. h. ein Zustand mit abnorm schütterem Haupthaar (Hypotrichiose) oder mit haarlosen Hautbezirken (Alopezie im engeren Sinne).
Dem gesunden Menschen fallen durchschnittlich zwischen 70 und 100 Kopfhaare pro Tag aus. Da die Haarwurzeln jedoch normalerweise in der Kopfhaut verbleiben und wieder nachwachsen, werden die ausgefallenen Haare ständig ersetzt und ein Haarausfall ist deshalb nicht sichtbar.
Von einem pathologischen Haarausfall spricht man bei einem Verlust von mehr als einhundert Haaren täglich.
Weiterführende Diagnostik:
1. Laboruntersuchungen und Hormonbestimmungen:
a) Zu den Basisuntersuchungen gehören ein Blutbild mit der Feststellung des Hb-Wertes, sowie eine Bestimmung des Ferritin-Wertes, der Entzündungszeichen (Blutsenkung oder CRP-Wert) und der Schilddrüsenwerte (vor allem TSH-Wert).
b) Sollte es Hinweise auf Autoimmunerkrankungen geben, können weitere spezielle Untersuchungen durchgeführt werden.
Hormonuntersuchungen sollten ebenfalls nur durchgeführt werden, wenn es besondere Hinweise auf Hormonstörungen gibt. Folgende Werte können dann bestimmt werden: LH, FSH, FH, Östradiol und 17-OH-Progesteron.
2. Weitere Untersuchungen (Leberenzyme, Nierenwerte, Fettstoffwechsel, Blutzucker, Eiweißelektrophorese, Hormonspiegel bei Frauen)
3. Haar – Haarbodenuntersuchung (Haarzählung, Phototrichogramm, Kopfhautbiopsie, chem. Haaranalyse, Densitometer)
4. Genetische Untersuchungen